Upcycling: Aus einem zu kleinem Pulli wird ein Kleid

Die Leute lachen immer extrem laut, wenn ich sage, dass meine Tochter die Größe von mir hat. Naja, ich bin knapp über 1,60m und meine Tochter hat mich mit ihren 7 Jahren bald überholt… *g* Und weil sie so schnell wächst, muss auch ständig neue Kleidung her. Das widerstrebt mir natürlich im Sinne der Nachhaltigkeit. Und bei manchen Stücken wie diesem Dinopullover widerstrebte es auch meiner Tochter, weil der Dino aus Wendepailletten einer ihrer Lieblinge war. Also hab ich während des Lock Downs – wo neben Home Schooling für Arbeit ohnehin nicht viel Platz war – den Pulli zu einem Kleid gemacht.

Die Überlegung: am Oberteil passte ihr der Pulli noch, jedoch war der Halsausschnitt zu eng, die Ärmel waren zu kurz und zu eng geworden, und auch die Länge des Pullis war einfach zu kurz. Wenn ich das Bündchen am Saum abschneide, würde es aber ungefähr auf Taille liegen, somit wäre es für ein Kleidchen natürlich ideal – also war klar, was draus wird. Hier kurz die Schritte für alles aufgelistet:

  1. Alle Bündchen abschneiden, inklusive Halsausschnitt. Die Ärmelbündchen hab ich später dann wieder verwendet, das sollte man beim Abschneiden berücksichtigen.
  2. Dann hab ich die Ärmel ganz neben der Naht auf dem Oberteil rausgeschnitten – so hat sich gleich das Armloch vergrößert, denn die Schnittkante ist ja dann die äußere Kante der Nahtzugabe.
  3. Die rausgeschnittenen Ärmel hab ich als Vorlage für den neuen Ärmel verwendet: Nach oben und an den Seiten hab ich um 1 cm vergrößert, nach unten stark verlängert (vorher hab ich den Arm meiner Tochter natürlich abgemessen). Ärmelnaht schließen, Bündchen dran und wieder einpassen.
  4. Für den neuen Halsausschnitt hab ich denselben Jerseystoff genommen wie für Ärmel und Rockteil, so ist das Gesamtbild etwas ruhiger, Dinosaurier und Camouflagemuster sind ja aufgeregt genug. Dafür hab ich einen 4cm breiten Streifen in der passenden Länge an den Schmalseiten zusammen genäht, dann entlang der Länge links auf links zusammen falten und rechts auf rechts an den Halsausschnitt nähen. Das könnte man jetzt so lassen, etwas professioneller sieht der Halsausschnitt aber dann aus, wenn man noch ein Band innen über die Halsausschnittkante im Rückenteil näht. Ich hatte noch einen Rest von gekauftem Jerseyband (Schrägband kann man da ja nicht sagen, wurde nicht schräg geschnitten). Das habe ich einmal zur Mitte hin noch gebügelt und dann an der Nahtkante auf der Halsbündchenseite etwa von Schulternaht zu Schulternaht aufgesteppt. Dann wird das äußere Viertel des Jerseybandes weggeschnitten, das braucht man nicht und würde alles nur dicker machen. Den Rest feststecken und aufsteppen, wobei ich die Enden des Jerseybandes eingebügelt habe und dann verjüngend zur Nahtkante des Halsausschnittes hin abgesteppt habe.
  5. Dann noch den Rock einreihen, ansetzen und säumen – fertig!