Papagena rules!

Meine Tochter ist ein Riesenfan der Zauberflöte, und wir haben etliche Wochen hinter uns, in denen wir täglich entweder das Hörbuch oder die CD mit den besten Stücken gehört, oder die DVD gesehen haben – oder eine Kombination aus all dem. Nicht nur, dass ich mit dem Vogelfängerlied im Ohr schon aufgestanden bin, hat sich Fanny konsequenterweise auch gewünscht, sich in diesem Fasching als Papagena verkleiden zu dürfen.

Also haben wir uns vor Weihnachten zusammen hingesetzt und ein Kostüm entworfen – sie wollte vor allem viele Federn dran haben und bunt sein. Außerdem meinte sie, dass das Kleid bzw. der Trägerrock eine Tasche für die Flöte der Papagena haben müsse, und eine Maske wollte sie natürlich auch haben.

Die Maske habe ich entworfen, nachdem ich ein bißchen auf Pinterest gestöbert habe. Ich habe dazu an Fanny’s Gesicht abgemessen und ermittelt, wie breit und hoch die Maske sein sollte, wie groß der Augenabstand sein sollte und wie groß die Augenlöcher sein sollten. Genäht hab ich sie dann aus Filz, weil dieser eine gewisse Steifigkeit für die Maske bietet und einfacher zu verarbeiten ist. Jedoch muss ich sagen, dass ich noch nie zuvor mit Filz so richtig genäht habe und ich hab nicht damit gerechnet, dass der sich so verzieht – daher ist auch die hellrosa Umrandung der Augenpartie nicht so schön genäht. Aber für eine Faschingsmaske reicht es. Ich glaube, es wäre besser gewesen, wenn ich den Filz zuvor geklebt hätte.

Die Stoffe habe ich glücklicherweise in meinem allumfassenden Stofflager – ein grasgrüner Baumwollstoff für den Rock und für das Shirt darunter ein orange-roter Jersey. Nur einen pinken Tüll für den Unterrock – denn wir wollten, dass der Rock richtig schön absteht – musste ich noch dazu kaufen. Die Federn und die Federboas für den Rocksaum, Ärmelsäume und Halsausschnitt hab ich bei einem Billigladen hier gekauft, da es einfach zu schwierig sonst war, Federn zu bekommen.

Zuerst hab ich einen Tellerrock für Fanny gemacht, den Schnitt hab ich selbst dazu entworfen. Ich hab gedacht, dass ein bißchen Spiel im Bund ganz gut wäre, mit dem Resultat, dass der Rock fast etwas zu groß ist. Aber so wie ich Fanny kenne, wird sie das Kostüm nicht nur an Fasching tragen, also ist es okay, wenn sie noch ein bißchen reinwachsen kann. Die Federn hab ich mit der Nähmaschine angenäht – ich habe dazu den Klarsichtfuß verwendet, den ich auch sonst verwende, um Paspolschnüre einzunähen. Dieser Fuß hat unten eine Aussparung (wo eben sonst die Paspolschnur entlang läuft) und hier hab ich den Federkiel drunter gesetzt und diesen mit Zickzack Stichen festgesteppt. Das hab ich natürlich zuvor ausprobiert! An den Saum kam dann eine Federboa.

Für das Shirt hab ich dann ein ganz normales Jerseyshirt genäht und die Federboa an den Halsausschnitt und die Ärmelsäume genäht.

2 Erkenntnisse:

  1. Die Federboa darf nicht aneinander schließen beim Halsausschnitt, weil dann die Halsöffnug ja nicht mehr dehnbar ist.
  2. Es ist besser, einee sehr lange Nähnadel zum Annähen der Federboa zu verwenden – bis ich das gecheckt habe, hab ich mich allerdings seeeehr lange mit einer normal kurzen Nadel geplagt (unglaublich, wie lange man auf der Leitung stehen kann…..)

Eine bunte Strumpfhose dazu, und schon rockt die Papagena den Fasching!